Frauen-Konzentrationslager Langenhagen: Gedenkveranstaltung am Mahnmal

Das Aktionsbündnis „Langenhagener gegen Rechte Gewalt“ hat zum 60. Jahrestag der Zerstörung des Frauen-Konzentrationslagers Langenhagen eine Gedenkveranstaltung organisiert. Mehr als 20 Teilnehmer gedachten am Mahnmal des Konzentrationslagers den Opfern des Nationalsozialismus und speziell der Frauen aus dem KZ Langenhagen.

Im Oktober 1944 wurde das KZ im Gewerbegebiet „Brinker Hafen“ an der Hackethalstrasse errichtet. 500 polnische Zwangsarbeiterinnen, die während des Warschauer Aufstands interniert wurden, mussten hier für die Brinker Eisenwerke in der Rüstungsproduktion arbeiten. Das damals auf Langenhagener Stadtgebiet gelegene Konzentrationslager wurde am 06. Januar 1945 durch einen alliierten Bombenangriff zerstört und danach von den Nazis geräumt. „Auch wenn das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers nun in Hannover liegt, gehört es dennoch zur Langenhagener Stadtgeschichte“, betonte Bernd Kabutke vom Aktionsbündnis „Langenhagener gegen Rechte Gewalt“. Langenhagener Bürger legten Blumen nieder und entzündeten zum Gedenken Kerzen.

Im Auftrag der Stadt Langenhagen recherchierten die beiden Historikerinnen Janet Anschütz und Irmtraud Heike die damaligen Vorfälle im Frauen-KZ und führten hierzu umfangreiche Gespräche mit Überlebenden durch. Im Jahr 2003 erschien ihr Buch „Man hörte auf ein Mensch zu sein“, dass den Leidensweg der Zwangsarbeiterinnen dokumentiert. Am 8. Mai 2003 wurde auf Initiative der IG Metall Hannover, der Stadt Langenhagen und der beiden Historikerinnen das Mahnmal am Brinker Hafen im Beisein zwei ehemaliger Zwangsarbeiterinnen eingeweiht. Beide Historikerinnen nahmen gemeinsam mit Gerd Bornemann, Landessprecher der VVN-BDA, an der Gedenkveranstaltung teil.

„Es ist eine historische Verpflichtung aus der Langenhagener Stadtgeschichte, dem hier geschehenen Unrecht zu gedenken“, sagt Marco Brunotte, Sprecher des Aktionsbündnisses „Langenhagener gegen Rechte Gewalt“. Man bedauere es sehr, dass die Stadt Langenhagen zum 60. Jahrestag der Zerstörung des Konzentrationslagers keine städtische Gedenkveranstaltung organisiert habe.