„Die Reaktion auf Millionen von Opfern der Nazidiktatur kann nur sein: Nie wieder Krieg!“ sagte Martin Bergau, Langenhagener Superintendent, auf der Gedenkveranstaltung des Aktionsbündnisses „Langenhagener gegen Rechte Gewalt“. Die Erinnerung an die Gewaltverbrechen müsse von jeder Generation an die nächste weitergegeben werden.
Das Aktionsbündnis hatte zum 60. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus eine Gedenkveranstaltung im Rathausinnenhof organisiert. Langenhagener Bürger gedachten an der Stele den Opfern des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges. „Auch in Langenhagen hat es unter der Nazidiktatur Unrecht und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen“, betonte Bernd Kabutke vom Aktionsbündnis „Langenhagener gegen Rechte Gewalt“ und erinnerte an das geschehene Unrecht in Langenhagen. Allein im Frauenkonzentrationslager Brink waren mehrere hundert Frauen aus dem Warschauer Ghetto interniert und wurden zur Zwangsarbeit bei Rüstungsbetrieben im Brinker Hafen eingesetzt. Langenhagener Bürger legten zum Gedenken an der Stele weise Rosen nieder, während das Blasorchester der Stadt Langenhagen einen würdigen musikalischen Rahmen bot.
„Es ist eine historische Verpflichtung aus der Langenhagener Stadtgeschichte, dem hier geschehenen Unrecht zu gedenken“, sagt Marco Brunotte, Sprecher des Aktionsbündnisses „Langenhagener gegen Rechte Gewalt“. Dies beinhalte auch eine detaillierte Aufarbeitung der Zeit von 1933 bis 1945 in Langenhagen, bei der es noch viele Lücken gebe. Eine davon müsse mit der Recherche des Wöchnerinnenlagers an der Schulenburger-Mühle geschlossen werden. Hier mussten schwangerer Zwangsarbeiterinnen ihre Kinder gebären, ein Großteil der Säuglinge verstarb.