Stätten des NS-Terrors in Hannover

Am 30. April 1939 wurde das „Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden“ im damaligen Reichsgesetzblatt verkündet. Dieses hebelte den Kündigungsschutz für Mieter jüdischen Glaubens aus, sodass diese ohne die vertraglich vereinbarten Fristen einzuhalten von ihren Vermietern gekündigt werden konnten – und ebnete somit den Weg für die systematische Konzentration von Juden innerhalb von so genannten Judenhäusern im gesamten Reichsgebiet.

Das Gesetz war damit ein wesentlicher Schritt in der gezielten Entrechtung und Entmenschlichung von Juden und anderen politischen Gegnern des NS-Regimes. Anlässlich des 70. Jahrestages der Gesetzesverkündigung beleuchtet der Historiker Jochen Rehberg in Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis „Langenhagener gegen rechte Gewalt“ in der

Teestube der IGS Langenhagen
am 19. März um 19:00 Uhr
(der Eintritt ist frei)

die einzelnen Schauplätze des Terrors in und um Hannover: Dazu gehört die während der Reichspogromnacht 1938 niedergebrannte Synagoge in der Bergstraße im Herzen der Stadt Hannover. Sowie die Judenhäuser als erste Station auf dem Weg in die Konzentrationslager, die in den folgenden Jahren im gesamten Stadtgebiet eingerichtet wurden.

Auch wird der Historiker auf die Geschichte eines bisher in weiten Teilen der Bevölkerung eher unbekannten Orts in Hannover eingehen: Der jüdischen Gartenbauschule in Ahlem – in der Regimegegner wie der Sozialdemokrat Kurt Schumacher festgehalten wurden und auf deren Gelände es zu massenhaften Hinrichtungen von Gestapo-Häftlingen kam. Historisch abschließen will Rehberg seinen Vortrag mit der Geschichte der sowjetischen Zwangsarbeiter, deren Leichen gegen Ende des 2. Weltkriegs auf dem Stadtfriedhof Seelhorst verscharrt wurden.

Hinweis:
Entsprechend §6 Abs. 1 VersG sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zu zuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.

Gedenken KZ Langenhagen

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern für die würdige Gedenkveranstaltung am 6.01.2009.

DGB-Chor
DGB-Chor singt
Langenhagens Bürgermeister Friedhelm Fischer spricht
Langenhagens Bürgermeister Friedhelm Fischer spricht

Frauen-Konzentrationslager Langenhagen – Gedenkveranstaltung

Am 6. Januar 2009 veranstaltet das Aktionsbündnis „Langenhagener gegen Rechte Gewalt“ um 18 Uhr am Mahnmal zum Frauen-KZ Langenhagen am Brinker Hafen (Hackethalstraße, Hannover) eine Gedenkveranstaltung. Es soll den Opfern des Nationalsozialismus und speziell der Frauen aus dem KZ Langenhagen gedacht werden. Es wird der Langenhagener Bürgermeister Friedhelm Fischer sprechen. Der
Chor des DGB Hannover wird die Gedenkveranstaltung musikalisch umrahmen.

Das damals auf Langenhagener Stadtgebiet gelegene Konzentrationslager wurde am 06.01.1945 durch einen alliierten Bombenangriff zerstört und danach von den Nazis geräumt.

Der Standort des Mahnmals ist unter dem folgenden Link zu OpenStreetMap verzeichnet: Karte

Erfolgreiche Demonstration gegen Neonazis

Zitat von Infogruppe nazifreies Langenhagen:

Mehr als hundert Menschen demonstrierten am Freitagnachmittag friedlich gegen Neonazis in Langenhagen. Unter dem Motto „Unsere Stadt wird nazifrei“ hatte ein Bündnis aus politischen Parteien, Gewerkschaften, Schülervertretungen und Antifagruppen aufgerufen, sich an dem Umzug durch Langenhagen zu beteiligen.
Angehörige der rechten Szene waren bereits im Vorfeld ausgeladen worden, was diese aber nicht daran hinderte, bereits zu Beginn der auf dem Marktplatz startenden Demonstration die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem angrenzenden Einkaufszentrum heraus zu fotografieren.
Während die Polizei dieses Treiben für unproblematisch hielt und nicht einschritt, kritisiert Oliver Wolf, Sprecher der Infogruppe nazifreies Langenhagen, das Vorgehen der Ordnungshüter.
„Dass die Polizei in dieser Situation, in der sich mehr als zehn Neonazis der Demonstration näherten, nicht eingeschritten ist, halten wir für äußerst fahrlässig.“ Nur der Besonnenheit der Demonstrantinnen und Demonstranten sei es zu verdanken gewesen, dass es nicht zur Eskalation gekommen sei.
Insgesamt zeigten sich die Veranstalter aber mit dem Verlauf der Veranstaltung zufrieden. Ein Mitglied des Organisationsteams freute sich über die rege Beteiligung von Langenhagener Bürgerinnen und Bürgern. „Wir haben den Nazis gezeigt, dass sie es sich hier gar nicht erst gemütlich zu machen brauchen, weil es genug Menschen gibt, die rechte Umtriebe in dieser Stadt nicht dulden.“

Infoabend und Demo in Langenhagen

Zitat von Infogruppe nazifreies Langenhagen:

‚Nazistress in Langenhagen? – Nicht mit uns!

Eingeschmissene Fensterscheiben im Jugend­zentrum, mit Naziaufklebern verseuchte Straßen, gewalttätige Übergriffe auf Anders­denkende – Neonazis konnten sich innerhalb des letzten Jahres viel zu ungestört in Langenhagen ausbreiten. Auf den Stadt- und Schützenfesten treten sie in größeren Gruppen auf, toleriert und akzeptiert vom Großteil der Bevölkerung. Engagierte Jugendliche wurden gar von der Polizei vom letzten Stadtfest vertrieben, als sie versuchten auf die Ansammlung der Faschos hinzuweisen.

Doch nicht nur scheinbar zufällige Versammlungen zählen zu ihren Aktivitäten, auch organisierte Neonazitreffen geben Anlass zur Sorge: Wie schon 2005 versammelten sich im Juli letzten Jahres Mitglieder der NPD und Anhänger der sogenannten Freien Kameradschaften zum “Stammtisch Nationaler Kräfte” in einer Gaststätte an der Walsroderstraße, um den Wahlkampf der NPD zur Landtagswahl zu organisieren.

Die Schmerzgrenze ist deutlich überschritten. Es ist Zeit für eine Demonstration. Zeigen wir den Nazis, dass sie es sich hier gar nicht erst gemütlich zu machen brauchen!

Kommt alle zur Demonstration am 27.6. auf den Marktplatz Langenhagen und erhebt Eure Stimme!

Rocken wir lautstark durch Langenhagen und holen uns das zurück, was uns gehört – die Straße!

Infoabend “Rechtsextreme Strukturen in Niedersachsen”
Freitag, den 20.6.08
19 Uhr Teestube der IGS Langenhagen

Demonstration gegen lokale Nazistrukturen
Freitag, den 27.6.08
15 Uhr Marktplatz Langenhagen

Mitglieder von neofaschistischen Parteien, Organisationen und Zusammenschlüssen, sowie Personen, die uns als Teilnehmerinnen oder Teilnehmer von neofaschistischen Veranstaltungen, Aufmärschen und Aktionen bekannt sind, erhalten zu diesen Veranstaltungen keinen Zutritt!‘

63. Jahrestag der Zerstörung des Frauen-Konzentrationslagers Langenhagen

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Das Aktionsbündnis „Langenhagener gegen Rechte Gewalt“ hat zum 63. Jahrestag
der Zerstörung des Frauen-Konzentrationslagers Langenhagen eine
Gedenkveranstaltung organisiert. Mit dem hannoverschen Bürgermeister Bernd
Strauch und Willi Minne, stellvertretender Bürgermeister der Stadt
Langenhagen, gedachten Bürger aus Hannover und Langenhagen am Mahnmal des
Konzentrationslagers den Opfern des Nationalsozialismus und speziell der
Frauen aus dem KZ Langenhagen.

Es ist eine historische Verpflichtung aus der Langenhagener
Stadtgeschichte, dem hier geschehenen Unrecht zu gedenken
“, sagte Marco
Brunotte vom Aktionsbündnisses „Langenhagener gegen Rechte Gewalt“ zur
Begrüßung. Seit Einweihung des Mahnmals am 8. Mai 2003 organisiert das
Aktionsbündnis eine jährliche Gedenkveranstaltung.

Im Oktober 1944 wurde das KZ im Gewerbegebiet „Brinker Hafen“ an der
Hackethalstrasse errichtet. 500 polnische Zwangsarbeiterinnen, die während
des Warschauer Aufstands interniert wurden, mussten hier für die Brinker
Eisenwerke in der Rüstungsproduktion arbeiten. Das damals auf Langenhagener
Stadtgebiet gelegene Konzentrationslager wurde am 06. Januar 1945 durch
einen alliierten Bombenangriff zerstört und danach von den Nazis geräumt.

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Bernd Strauch forderte: „Mit Blick auf die dunklen Kapitel der deutschen
Geschichte müssen wir in der Gegenwart handeln. Deshalb müssen wir uns aktiv
gegen Rechte Gewalt und Antisemitismus stellen.
“ Hierzu seien alle
gesellschaftlichen Kräfte gefordert.

Es ist wichtig, dass wir die Erinnerung an die Verbrechen und
Unmenschlichkeit im Nationalsozialismus aufrecht halten
“, sagte Willi Minne
und bedankte sich beim Aktionsbündnis „Langenhagener gegen Rechte Gewalt“
für die jährliche Organisation der Gedenkveranstaltung. Gemeinsam legten
Bernd Strauch und Willi Minne einen Kranz am Mahnmal nieder.

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