Gedenkveranstaltung am Mahnmal für das Frauen-KZ in Langenhagen

Am 6. Januar 2012 veranstaltet das Aktionsbündnis „Langenhagener gegen Rechte Gewalt“ um 18 Uhr am Mahnmal zum Frauen-KZ Langenhagen am Brinker Hafen (Hackethalstraße, Hannover) eine Gedenkveranstaltung. Es soll den Opfern des Nationalsozialismus und speziell der Frauen aus dem KZ Langenhagen gedacht werden. Es werden der hannoversche Bürgermeister Bernd Strauch und Friedhelm Fischer, Bürgermeister der Stadt Langenhagen, sprechen. Der DGB-Chor Hannover wird einen musikalischen Rahmen für die Veranstaltung geben.

Das damals auf Langenhagener Stadtgebiet gelegene Konzentrationslager wurde am 06.01.1945 durch einen alliierten Bombenangriff zerstört und danach von den Nazis geräumt. Das Aktionsbündnis „Langenhagener gegen Rechte Gewalt“ ruft zu einer regen Teilnahme auf, um auch ein deutliches Zeichen gegen den Neonazi-Terror der sogenannten „Zwickauer Zelle“ des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) zu setzen. Eine gelebte Demokratie muss sich immer wieder erneut gegen Rechtsextremismus und Rassismus zur Wehr setzen.

Film: Geister der Vergangenheit – Zwangsarbeit im Nationalsozialismus in Hannover

Das Medienhaus Hannover und das Kino im Sprengel veranstalten vom 15. bis zum 18. Juni 2011 das Filmfestival SELBSTGEDREHTE. Eine Veranstaltung ist dabei aus unserer Sicht besonders interessant:

Geister der Vergangenheit – Zwangsarbeit im Nationalsozialismus in Hannover
Dokumentarfilm von Franziska Wenzel und Sören Köpke
Donnerstag 16.06.2011, 20:30 Uhr – Kino im Sprengel
Der Eintritt ist frei!

Zitat von kino-im-sprengel.de:

Auf Hannovers Bahnhofsvorplatz stehen seltsame transparente Gestalten, ausgemergelt, notdürftig bekleidet und scheinbar aus einer anderen Zeit. Von den vorbeieilenden Passanten werden sie offenbar nicht bemerkt oder bewusst ignoriert. Wie geht eine Stadt mit ihrer Geschichte um?
Wie in jeder anderen deutschen Großstadt profitierte auch in Hannover die Industrie zur Zeit des Nationalsozialismus von Zwangsarbeitern. Zunächst wurden Menschen aus Osteuropa zwangsrekrutiert, dann kamen Kriegsgefangene hinzu, später auch KZ-Häftlinge. Unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiteten diese Menschen für Continental, Varta, Hanomag oder Bahlsen. Viele starben aufgrund der katastrophalen hygienischen Verhältnisse. Alleine die Conti betrieb in Hannover drei eigene Konzentrationslager als Außenstellen des KZs Neuengamme. Bis heute verweigert die Firma Einblicke in ihre Unterlagen aus der NS-Zeit.
Nachdem dieses unbequeme Kapitel der jüngeren Stadtgeschichte jahrelang verdrängt wurde, begannen in den Siebziger und Achtziger Jahren Bürger in Eigeninitiative, das Thema aufzuarbeiten. Geschichtswerkstätten entstanden, Gedenkstätten wurden errichtet, Kontakte zu ehemaligen Opfern wurden hergestellt. Im Film kommen Zeitzeugen und Historiker zu Wort. Sie widerlegen ebenso einmündig wie überzeugend die Behauptung, die Bevölkerung habe von der Existenz von KZs nichts gewusst.

Veröffentlichung zum Frauen-KZ in Hannover-Limmer

Wir warten gespannt auf die Veröffentlichung der Broschüre mit dem Titel „Einen Ort der Erinnerung schaffen – KZ und Zwangsarbeit in Hannover-Limmer 1944/45“ vom Arbeitskreis „Ein Mahnmal für das Frauen-KZ in Limmer“.

Zitat von kz-limmer.de:

Einen Ort der Erinnerung schaffen – KZ und Zwangsarbeit in Hannover-Limmer 1944/45In der Endredaktion befindet sich derzeit eine ausführliche Veröffentlichung des Arbeitskreises »Ein Mahnmal für das Frauen-KZ in Limmer«. Die Broschüre »Einen Ort der Erinnerung schaffen – KZ und Zwangsarbeit in Hannover-Limmer 1944/45« wird rund 48 Seiten im DIN-A5-Format umfassen. Wir möchten damit den Einwohnerinnen und Einwohnern von Limmer, sowie der interessierten Öffentlichkeit über den Stadtteil hinaus vorstellen, was wir seit April 2008 erarbeitet haben.

Da wir vorwiegend in vier Arbeitsgruppen – AG Zwangsarbeit/Conti, AG Zeitzeugen, AG Gestaltung und AG Öffentlichkeitsarbeit – arbeiten, haben wir die Darstellung und die Ergebnisse unserer bisherigen Aktivitäten entsprechend gegliedert. Nach einer kurzen Einleitung zur Geschichte des Conti-Werkes in Limmer stellen wir unsere Rechercheergebnisse bezüglich des KZs Limmer und der Zwangsarbeit im Stadtteil sowie der bisherigen Erinnerungskultur in Limmer vor, berichten von Gesprächen mit alten Limmeranern/-innen über deren Erinnerungen an die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft, erläutern den Stand der Dinge bezüglich der Planungen für ein mögliches Mahnmal auf dem ehemaligen KZ-Gelände und informieren über die Öffentlichkeitsarbeit unseres Arbeitskreises.

Erstmals erhältlich sein wird die Broschüre an unserem Infostand auf dem Gemeindefest der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Nikolai in der Sackmannstraße in Hannover-Limmer am Sonntag, 19. Juni 2011 von 12:00 bis 18:00 Uhr.